Siemens unterstützt mit Estainium und SiGreen die Dekarbonisierung

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Das dezentrale und offene Estainium-Netzwerk ermöglicht es Unternehmen, gemeinsam ihren realen CO2-Fußabdruck zu verbessern. Siemens steuert zudem die Plattform SiGreen für mehr Transparenz bei. Schon jetzt ist für einen Großteil die Dekarbonisierung ein Ziel. Dies liegt für viele Unternehmen aber noch in der Ferne. Dies liegt daran, dass sie nur zum Teil Einfluss auf den Fortschritt ihrer Dekarbonisierung haben. Die CO2-Emissionen der Lieferfirmen tragen mit 70 bis 90 Prozent massiv zum eigenen Product Carbon Footprint bei.

Mit Estainium rückt die Reduzierung der CO2-Emissionen auf null der Industrie näher

Die Verringerung der CO2-Emissionen ist nicht die Aufgabe eines einzelnen Unternehmens. Dies ist nur unter Einbeziehung aller Unternehmen der Lieferkette möglich. Siemens stellt eine Lösung vor, die eine effiziente Abfrage, die Berechnung und auch die Weitergabe des realen CO2-Fußabdrucks von Produkten ermöglicht. Den smarten Datenaustausch zwischen den Unternehmen der Lieferkette steuert SiGreen ebenso wie die Konsolidierung der Emissionsdaten im eigenen Haus. Unternehmen werden so erst in die Lage versetzt, den realen CO2-Fußabdruck eines Produkts zu ermitteln. Der Indexwert für die Klimawirkung eines Produkts entsteht durch das Kombinieren der Teildaten von allen Unternehmen der Lieferkette mit den eigenen Messdaten. Der vertrauliche Datenabgleich zwischen den am Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen ist die Domäne des branchenübergreifenden Netzwerks Estainium.

Unternehmen lösen mit den Daten aus SiGreen gezielt Maßnahmen zur Dekarbonisierung (also die Verringerung der CO2-Emissionen auf null ) aus. Quantifizierbare Ergebnisse sind anschließend das zu erwartende Resultat. Das CO2-Management in Unternehmen erfährt so aktive Unterstützung. Nachhaltigkeit wird so zum differenzierenden Wettbewerbsfaktor.

Die Industrie will klimaneutral produzieren

Das fehlende Wissen um die eigenen Emissionen sieht Cedrik Neike, Vorstandsmitglied der Siemens AG als Bremse in den Bemühungen der Industrie um die Dekarbonisierung. Neike setzt das exakte Berechnen des CO2-Fußabdrucks vor den Wunsch zur Optimierung desselben. Die CO2-Emissionen stammen laut Neike zum weitaus größten Teil aus der Lieferkette. Lohnfertiger, der Warentransport und auch Werke der Zulieferer sowie Dienstleister zählen hierzu. Bei der Herstellung eines Produkts fallen nicht mehr als 10 bis 30 Prozent der CO2-Emissionen beim Hersteller an.

Nur vollständige Daten ermöglichen den Schutz der Umwelt

Ein Unternehmer wird nur dann die klimaneutrale Produktion erreichen, wenn er sich auf zuverlässige Daten stützen kann. Die effiziente Erfassung von Daten führt die Anwendung SiGreen dort durch, wo die Daten anfallen, nämlich an den Stationen der Lieferketten. Die Durchschnittswerte der Industrie sind für effektive Berechnungen zu ungenau. So fließen nur Realdaten in die Anwendung SiGreen. Der Product Carbon Footprint (PCF) ermöglicht so den Unternehmen das gezielte Senken der Emissionen durch proaktive Maßnahmen.

Das Gros der produktbezogenen CO2-Emissionen fällt in der Lieferkette an. Die komplexen und über Branchengrenzen hinausgehenden Lieferketten erschweren die Zusammenarbeit der Geschäftspartner. Siemens fördert die Zusammenarbeit aller Beteiligten der Lieferkette mit dem Netzwerk Estainium. Mit seiner dezentralen Architektur leistet das Netzwerk zuverlässigen Datenschutz.

Echtzeit-Datenerhebung der CO2-Emissionsdaten

In Produktion und Logistik der Unternehmen sind keine zwei Tage mit ihren Emissionen identisch. Wer die Wirkung von Maßnahmen zur Vermeidung der CO2-Emissionen in der eigenen Wertschöpfung und in der Lieferkette wirkungsvoll steuern will, benötigt daher aktuellste Daten. Denn erst das Erkennen von quantifizierbaren Ergebnissen führt zu einem zielgerichteten Nachführen der Maßnahmen und zu positiven Skaleneffekten.

Die CO2-Messdaten fallen an zahlreichen Messfühlern in Produktion und Logistik an. Für die Übertragung der Messdaten aus Produktion und Logistik in Echtzeit stellt eine Massive-IoT-Anwendung dar. Gerade in Produktionsumgebungen versagen klassische mobilfunkgetriebene IoT-Netze meist. Ursache sind hohe Kosten oder schlicht funktechnischen Störungen und Unzulänglichkeiten in Produktionsumgebungen. Eine Lösung stellt die Wirepas Massive Technologie dar. Der finnische IoT-Connectivity-Spezialist Wirepas entwickelte die Infrastruktur als Standard für die großvolumige Echtzeit-Datenerhebung. Die Technologie wird beispielsweise zur europaweiten Erhebung und Zusammenführung von Messdaten aus Sensoren an Transportgütern genutzt.

Distributed Ledger Technologie: Datenschutz durch Zertifikate

Die Distributed Ledger Technologie (DLT) erlaubt eine gesicherten Datenweitergabe mittels kryptografischer Zertifikate. Der eigene CO2-Fußabdruck wird vertrauenswürdig, da alle aggregierten Daten der Unternehmen entlang der Lieferkette verifiziert und somit vertrauenswürdig werden. Keines der Unternehmen der Lieferkette legt dabei seine strategisch relevante Daten offen.

Unternehmen prüfen die Echtheit der Daten der Lieferanten. Möglich wird dies durch die IDunion-Blockchain mit einem Abgleich des Credential per Verifiable Proof. SiGreen belässt die Datenhoheit bei den jeweiligen Unternehmen der Lieferkette. Eine zentrale Datenspeicherung gibt es nicht. Das lässt Daten innerhalb des Estainium-Netzwerks unkompliziert austauschen. Der Aufwand für die Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks wird gegenüber bisherigen Methoden minimiert.

IDunion: dezentrale Identitäten per TrustChain

Mit acht Knoten startete das dezentrale Netzwerk Projekt IDunion im August 2020 seinen Betrieb. Digitale Identitäten zu ermöglichen ist sein Ziel. Aua dem damaligen ?SSI für Deutschland?-Konsortium ging die heutige IDunion hervor. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Forschungsprojekt. Das Konsortium startete mit Konsortialpartner wie der Main Incubator GmbH, der Bundesdruckerei, der esatus AG, der Robert Bosch GmbH und der Technische Universität Berlin.

Basis des Systems ist das Wallet zur Selbstverwaltung der Identität des Nutzers. So behält jeder Nutzer die Entscheidungshoheit, wann und mit wem er gezielt Daten teilt. Damit wahrt der Nutzer seine Privatsphäre und entscheidet souverän über seine Daten. Im Internet der Dinge können durch das SSI sogar Sensoren, Maschinen und Geräte identifiziert werden.

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